Nachfolgend alles Wissenswerte und Informationen zu dem Unesco Weltkultur-Erbe, den Dolomiten.
Was sind die Dolomiten und wie sind sie entstanden?
Die Dolomiten gehören zu den bekanntesten Gebirgsketten der Welt, und das nicht erst seit 2009, als Teile der Dolomiten zum Weltnaturerbe erklärt wurden. Sie sind ein Bestandteil der südlichen Kalkalpen und werden auch zu den Südalpen gerechnet. Ihr Name rührt von ihrer optischen Gestalt, aber auch ihrer geologischen Beschaffenheit her. Die vorher als „Bleiche Berge“ (lat.„monti pallidi“) bezeichneten Gebirgsgruppen in den Südalpen wurden vom französischen Geologen Déodat de Dolomieu im 18. Jahrhundert auf ihren geologischen Charakter untersucht. Dabei ermittelte er, dass es sich um eine neue Gesteinsart handelt. Diese wurde nach seinem Tod Dolomit genannt, woraus sich auch der Name für die Gebirgskette ableitet. Dieses besondere Gestein besteht zu mindestens 90 Prozent aus dem Mineral Dolomit und ist im besten Fall weiß, häufiger aber elfenbeinfarben, gräulich, graugelb oder grüngrau. Allerdings besteht nur ein kleiner Teil der Dolomiten tatsächlich aus Dolomit, viele Dolomiten-Gebiete zeichnen sich durch weißlich-graue Kalksedimente aus.
Der Entstehungsprozess der Dolomiten begann bereits vor 280 Millionen Jahren, als sich ein großes Vulkangebiet im heutigen Europa bildete. Im Anschluss begann sich vor rund 235 Millionen Jahren das Gebiet der Dolomiten zu senken, woraufhin Korallenriffe immer höher wuchsen. Zahlreiche bekannte und markante Formationen der Dolomiten sind daher versteinerte Riffbauten. Rosengarten, Schlern, Latemar oder Marmolata gehören dazu. Als sich vor 30 Millionen Jahren die Afrikanische Platte langsam nach Norden bewegte, wurden gewaltige Gesteinsschichten übereinander geschoben und türmten sich zu den Alpen auf; das Meer hatte nun den Rückzug angetreten und die Gesteine, die einst Riffe waren, ragten steil in den Himmel. Mit den Eiszeiten in den letzten 5 Millionen Jahren wurden Täler modelliert und die Dolomiten von einer Eisschicht bedeckt, was seine Spuren in U-Tälern, Moränen und Schliffen hinterlassen hat. Bis heute haben sich die Dolomiten immer weiter aufgefaltet und verformt.
Wo liegen die Dolomiten und welche Sprachen werden gesprochen?
Die heutigen Dolomiten liegen in den Regionen Venetien und Trentino-Südtirol in Italien. In den Dolomiten-Regionen wird neben Italienisch vor allen Dingen Deutsch und Ladinisch gesprochen. Damit geht einher, dass Ortschaften in den Dolomiten in der Regel in allen drei Sprachen benannt sind.
Die Abgrenzung der Dolomiten von anderen Gebirgsketten wird unterschiedlich gehandhabt, gängig ist jedoch die Einschätzung, dass sie nördlich vom Pustertal, östlich von Sexten, Kreuzbergsattel und Piave, südlich von Piave und der Linie Feltre-Genebe und schließlich im Westen von den Etsch- und Eisacktälern begrenzt wird. Die Dolomiten werden in zahlreiche Gruppen unterteilt, wovon allerdings die Massive und Gipfel der Drei Zinnen, die Sella, die Geisler, der Langkofel und der Rosengarten am bekanntesten sind. Natürlich darf auch die Marmolata nicht außer Acht gelassen werden, schließlich ist sie mit 3342 Metern der höchste Berg der Dolomiten.
Das Klima in den Dolomiten
Die klimatischen Bedingungen sind in den Dolomiten sehr unterschiedlich, da die großen Höhenunterschiede für andere Verhältnisse sorgen. Am Gardasee und im Vallagarina Tal herrscht ein mildes und eher mediterranes Klima, während in den höheren Lagen nordisch-alpine Voraussetzungen gegeben sind: kurzer Sommer, kalter, langer Winter.