Der Dolomiten Höhenweg 2 – der Weg der Sagen und Legenden
Insgesamt gibt es 10 Wandermöglichkeiten, wie die Dolomiten durchquert werden können. Eine der ersten entstand mit dem Dolomiten Höhenweg 2. Diese Route von Nord nach Süd verläuft parallel zum Dolomiten Höhenweg 1 und geht durch leicht gemäßigtere Landschaften. Der Startpunkt ist hier die alte Stadt Brixen in Südtirol, während sich das Ziel in der kleinen Stadt Feltre befindet. Auf der kompletten Route durchqueren Bergwanderer hier 10 Gebirgsgruppen (Plose, Peitlerkofel, Geisler, Puez, Sella, Padon, Marmolada, Bocche, Pala, Feltriner Alpen). Drei dieser Gebirgsgruppen werden geologisch jedoch nicht zu den Dolomiten gezählt: Plose-, Padon- und Bocchegruppe. Eine echte Besonderheit auf dem Weg der Sagen und Legenden ist eine mögliche Gletscherbegehung über die Marmolata.
Entschädigt für ihre Strapazen werden Alpinisten für die Mühen des langen Weges, schließlich sind die Dolomiten an sich schon ein einzigartiges Naturschauspiel, das mit tollen Ausblicken für die Strapazen entlohnt.
Neben dem Wandern bieten sich auf dem Dolomiten Höhenweg 2 auch kulturelle Höhepunkte, schließlich ist Brixen eine der ältesten Städte Tirols. Hier können der alte Bischofssitz oder das Diözesanmuseum mit Krippenausstellung besichtigt werden und auch neuere Sehenswürdigkeiten wie das Pharmaziemuseum Brixen warten auf wandernde Besucher. Auch das venezianische Feltre, am Ende des Dolomiten Höhenwegs 2, kann auf eine lange und traditionsreiche Geschichte zurückblicken.
Schwierigkeit, Länge und Dauer des Dolomiten Höhenwegs 2
Es ist nicht nur die Distanz, die den Dolomiten Höhenweg 2 zu einem der anspruchsvolleren Weitwanderwege macht. Die insgesamt auf rund 185 Kilometer verteilten, langen Etappen weisen auch einige Kletterstellen auf, die Konzentration, Geschick und Trittsicherheit erfordern. Die Kletterpartien sind in einem Schwierigkeitsgrad bis Stufe II angesiedelt. Die Dolomitenroute Nummer 2 dauert in der Regel zwischen 13 und 16 Tagen, wofür natürlich die Kondition und der Durchhaltewillen ausschlaggebend sind. Für Rast und Ruh‘ sowie Speis und Trank sorgen unterwegs 18 bewirtschaftete Hütten und 2 Biwaks.
Die Etappen auf dem Dolomiten Höhenweg 2
Der Dolomiten Höhenweg 2 startet in Brixen. Hier geht es zunächst einmal bequem mit der Seilbahn zur Plosehütte. Ab hier führt die Nummer 2 der Dolomitenrouten über die Lüsnerscharte bis zur Peitlerscharte und daran anschließend zur Schlüterhütte.
Für diese erste Etappe können rund 4 ½ Stunden kalkuliert werden. Die zweite Etappe leitet der Dolomiten Höhenweg 2 über den Bronsoi Nordfuß und das Bronsoi Joch bis hin zum Kreuzjoch. Die anschließende leichte Kletterei zur Sella Nivea und schließlich zum Grödnerjoch schließt diesen Tag ab, für den 8 Stunden eingeplant werden können. Tags darauf geht der Weg durch die Dolomiten weiter über das Val Settus ins Sellamassiv mit Pischaduhütte.
Von hier aus geht es aber noch weiter, und zwar hoch zur Boèlhütte und dem Sass Pordoi. Auf den Anstieg folgt direkt ein Abstieg – mit der Seilbahn zum Pordoijoch. Für diesen Tag ist das Wandern und Seilbahnfahren nach 5 Stunden beendet. 4 ½ Stunden dauert die anstehende Etappe am nächsten Tag, wobei der Dolomiten Höhenweg 2 am Fedaia Stausee vorbeikommt, um schließlich in Malga Ciapela beendet zu sein.
Zum Rifugio Passo di Valles, dem Schlusspunkt der nächsten Etappe, gelangen Wanderer nach rund 6 Stunden über den Passo di San Pellegrino. Am Passo di Vengiota geht es am nächsten Tag mit einer Wanderung über den Kamm los, worauf nach leichter Kletterei und 7 Stunden die Ankunft im Rifugio Rosetta folgt. Hier wird für die spannende Durchquerung der Palagruppe am nächsten Tag gerastet, nach der es zum Passo di Lede und zum Bivacco Minazio weitergeht. Geschlafen werden kann nach diesen anstrengenden 5 ½ Stunden im Rifugio Treviso. Hoch und runter, so sieht das Profil der nächsten Etappe zum Rifugio Passo Cereda aus, was in etwa 5 Stunden in Anspruch nimmt.
Die vorletzte Wanderung auf dem Dolomiten Höhenweg 2 zum Rifugio Dal Piaz gehört mit knappen 8 Stunden zu den längsten und anstrengendsten, ist aber wahrscheinlich die eindrucksvollste des gesamten Weges. Zum Abschluss folgt ein kurzer (1 ½ Stunden) Marsch zum Passo Croce d’Aune, von wo aus eine Busverbindung nach Feltre besteht.